Sagen Sie’s den Steinen war ein im Herbst 2017 von Annett Busch und Tobias Hering kuratiertes und mit der Akademie der Künste Berlin produziertes Projekt zum Werk der Filmemacher Danièle Huillet und Jean-Marie Straub. Es umfasste eine knapp dreimonatige Ausstellung, zwei dreitägige Rencontres, eine den Bezügen zu Arnold Schönberg gewidmete Programmwoche sowie eine vollständige Retrospektive des filmischen Werkes, die erste in Deutschland seit 1990, an vier Spielstätten in Berlin.
Das Gesamtwerk von Huillet/Straub umfasst mittlerweile rund 50 Filme (Stand 2018), darunter 18 teils sehr kurze, die Straub seit dem Tod von Danièle Huillet (2006) zum Großteil digital realisiert hat. Das Programm Sagen Sie’s den Steinen ‒ Zur Gegenwart des Werks von Danièle Huillet und Jean-Marie Straub legte neue Wege zu diesem unabgeschlossenen Werk, das lange als anachronistisch und hermetisch galt, und das sich heute als offen, verspielt und radikal zeitgenössisch erweist. Der Titel zitiert einen Ratschlag, den Danièle Huillet während der Proben zu Antigone (1991) einem Schauspieler gab, der nicht recht wusste, an wen er sich mit seinem Text wenden solle. In der beiläufigen Anweisung, zu den Steinen zu sprechen, kristallisiert sich aber auch der Ausdruck einer Arbeitsweise, die jedem Element dieselbe Aufmerksamkeit widmet – dem Baum, den Steinen, der Schlange, dem Licht, den Wolken, der Stimme, dem Rauschen – und die sich dem Dogma der Kommunikation verweigert.
Ein Projekt der Akademie der Künste, Berlin, in Zusammenarbeit mit BELVA Film, den Kinos Brotfabrik, Zeughauskino und fsk. Gefördert durch den Hauptstadtkulturfonds. Kuratiert von Annett Busch und Tobias Hering unter Mitarbeit von Antonia Weiße.